A1 "Christen vor dem Richter" - S. 69
Im dritten Jahrhundert nach Christus/Christi Geburt wurde
der römische Kaiser sowohl von den Bürgern als auch von den Einwohnern der
Provinzen wie ein Gott verehrt und gefürchtet. Aber die Christen, die ihrem
Gott mehr als dem Kaiser gehorchten, weigerten sich, einen Menschen wie einen
Gott zu verehren. Daher wurden viele Christen von Soldaten gefasst und ins
Gericht gezogen.
In den Märtyrerakten lesen wir: Die Christen wurden ins
Gericht gezerrt und vom Richter gefragt: Ihr werdet angeklagt, weil ihr
Christen und Feinde des römischen Imperiums seid. Niemand wird zum Richter
geführt, wenn er den Gesetzen gehorcht und den Kaiser, unseren Herrn, wie einen
Gott verehrt. Nun hat die Gnade des Kaisers jedoch ein Ende, weil der Kaiser von euch
nicht verehrt wird. Ich befehle, dass ihr zum Tod geführt werdet (= ich
verurteile euch zum Tod). Werdet ihr von der Gefahr des Todes etwa nicht in
Schrecken versetzt? Und du, der scheint, ein
Priester dieser Religion zu sein, antworte: Wirst du von der Gefahr des Todes
etwa nicht in Schrecken versetzt, wenn du jetzt
gleich in die Arena geführt wirst und von wilden Tieren getötet wirst?
A2 "Wir Christen fürchten nur Gott" - S. 70
Der greise Priester antwortet für die Freunde: „Wir Christen
werden nicht durch deine Worte/von deinen Worten erschreckt. Denn von uns wird
kein Herr außer Gott gefürchtet, der im Himmel ist. Weder werden wir durch den
Tod erschreckt noch bezwungen, weil wir wissen, dass unser Leben durch den Tod
nicht beendet wird.
Der Richter: Es steht fest, dass das Leben durch den Tod
beendet wird. Ihr Christen scheint töricht zu sein, denn euer Gott wird euch
nicht vor den wilden Tieren retten. Der Kaiser aber verzeiht allen, wenn sie zu
ihrem guten Verstand zurückkehren und auf den Schutzgeist des Kaisers schwören.
Auf der Erde gibt es keinen Gott außer den Kaiser, unseren Herrscher, dem ihr
die Furcht schuldet.
Daraufhin (sagt) der Alte: Dem Kaiser die Ehre, die Furcht
dem Gott. Ich werde von deinen Worten nicht bewegt, Richter. Denn ich werde nur
auf Gott hören, der im Himmel ist und von Augen nicht gesehen werden kann. Die
Christen werden nach dem Tod in den Himmel zum ewigen Leben geführt, daher
werde auch ich von Gott in den Himmel geführt. Du, Richter, führe uns sofort in
die Arena! Wir danken Gott, weil wir heute im Himmel sein werden.
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