Dienstag, 19. Oktober 2021

Latinum B Lektion 18 - Übersetzung A1 "Aeneas verlässt das zerstörte Troja" und A2 "Wie soll die Irrfahrt weitergehen?"

A1 "Aeneas verlässt das zerstörte Troja" - S. 101

Wie Vergil, ein adliger Dichter, erzählt, war Aeneas der Sohn des Anchises, eines sterblichen Mannes und Venus, einer unsterblichen Göttin. Zehn Jahre verteidigte er mit anderen tapferen Männern Troja vor dem heftigen Angriff der Griechen. Nachdem schließlich die unglückliche Stadt nach dem Beschluss der unsterblichen Götter erobert und zerstört worden war, entfloh Aeneas auf Befehl seiner Mutter Venus dem ungeheuren Blutbad und verließ mit seinem Vater Anchises, seinem Sohn Iulus und wenigen tapferen Verbündeten das Vaterland.

Die Trojaner segelten mit schnellen Schiffen nach Thrakien. Aber durch ein böses Omen wurden sie von diesem Ort abgeschreckt; so eilten sie zu anderen Gebieten und anderen Inseln an. Endlich befahl Apollo durch ein Orakel, die "alte Heimat" zu suchen.

Lange beratschlagten sie über diese Worte; endlich sagte Anchises: "Ich glaube, dass Italien die alte Heimat ist, denn das Gerücht besagt, dass aus diesem Land Dardanus, der Vorvater der Trojaner, einst nach Asien kam. Darum eilt nach Italien!“


A2 "Wie soll die Irrfahrt weitergehen?" - S. 102

Lange wollten die Trojaner die Worte des Anchises nicht glauben. Sie sagten dem Führer Aeneas: „Willst du etwa, dass wir durch neue Gefahren gehen, Aeneas? Wann werden endlich die Gefahren, die Mühen, das Elend beendet werden (= ein Ende haben)?“ Aber Aeneas sagte „Verzweifelt nicht an der Rettung, Freunde! Will der beste, größte Jupiter etwa nicht, dass wir nach Italien streben und dort eine neue Heimat haben? Wollte er uns aus diesem Grund von Thrakien abschrecken? Die Götter wollen uns retten. Ich bin überzeugt.“

Die Trojaner gehorchten den Worten Aeneas und lichteten die Anker. Schon waren Sizilien und Italien vor den Augen, schon glaubten sie, dass die Irrfahrten beendet seien, als plötzlich ein riesiges und furchtbares Gewitter die kleine/arme Flotte überfiel. Mit großen Schäden an den Schiffen gelangten die unglücklichen Trojaner zur Küste Afrikas. Sie wurden aber von den Einwohnern und von Dido, ihrer Königin, mit Wohlwollen aufgenommen. Die Königin sagte: „Auch wir wurden aus unserer Heimat in Asien gelegen vertrieben (= …Heimat, die in Asien liegt). Wir werden hier eine neue Stadt und eine neue Heimat erbauen. Ihr seht, dass wir schon mit Arbeiten und Bauen beschäftigt sind. Karthago wird der Name unserer Stadt sein. Ich heiße euch willkommen. Aber sagt (mir): Wollt ihr nicht lieber mit uns eine neue Heimat gründen/erbauen als durch neue Gefahren zu gehen (als neue Gefahren auf euch zu nehmen)? Ich bin überzeugt, dass die Götter, die eure Schiffe zur Küste Afrikas getrieben haben, es wollen.“

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