Montag, 8. November 2021

Plinius Secundus - Der Christenbrief, epistula 96 (deutsche Übersetzung)

Plinius Secundus - Der Christenbrief, epistula 96 (deutsche Übersetzung)


Jeder Satz ist nummeriert - die entsprechende Übersetzung steht unter dem lateinischen Text. 

Lateinischer Text 


1 Sollemne est mihi, domine, omnia de quibus dubito ad te referre.

 

2 Quis enim potest melius vel cunctationem meam regere vel ignorantiam instruere?

 

3 Cognitionibus de Christianis interfui numquam: ideo nescio quid et quatenus aut puniri soleat aut quaeri.

 

4 Nec mediocriter haesitavi, sitne aliquod discrimen aetatum, an quamlibet teneri nihil a robustioribus differant; detur paenitentiae venia, an ei, qui omnino Christianus fuit, desisse non prosit; nomen ipsum, si flagitiis careat, an flagitia cohaerentia nomini puniantur.

 

5 Interim, iis qui ad me tamquam Christiani deferebantur, hunc sum secutus modum.

 

6 Interrogavi ipsos an essent Christiani.

 

7 Confitentes iterum ac tertio interrogavi supplicium minatus; perseverantes duci iussi.

 

8 Neque enim dubitabam, qualecumque esset quod faterentur, pertinaciam certe et inflexibilem obstinationem debere puniri.

 

9 Fuerunt alii similis amentiae, quos, quia cives Romani erant, adnotavi in urbem remittendos.

10 Mox ipso tractatu, ut fieri solet, diffundente se crimine plures species inciderunt.

 

11Propositus est libellus sine auctore multorum nomina continens.

 

12 Qui negabant esse se Christianos aut fuisse, cum praeeunte me deos appellarent et imagini tuae, quam propter hoc iusseram cum simulacris numinum afferri, ture ac vino supplicarent, praeterea male dicerent Christo, quorum nihil cogi posse dicuntur qui sunt re vera Christiani, dimittendos putavi.

 

13 Alii ab indice nominati esse se Christianos dixerunt et mox negaverunt; fuisse quidem sed desisse, quidam ante triennium, quidam ante plures annos, non nemo etiam ante viginti. 

 

14 quoque omnes et imaginem tuam deorumque simulacra venerati sunt et Christo male dixerunt.

 

15 Affirmabant autem hanc fuisse summam vel culpae suae vel erroris, quod essent soliti stato die ante lucem convenire, carmenque Christo quasi deo dicere secum invicem seque sacramento non in scelus aliquod obstringere, sed ne furta ne latrocinia ne adulteria committerent, ne fidem fallerent, ne depositum appellati abnegarent.

 

16 Quibus peractis morem sibi discedendi fuisse rursusque coeundi ad capiendum cibum, promiscuum tamen et innoxium; quod ipsum facere desisse post edictum meum, quo secundum mandata tua hetaerias esse vetueram.

 

17 Quo magis necessarium credidi ex duabus ancillis, quae ministrae dicebantur, quid esset veri, et per tormenta quaerere.

 

18 Nihil aliud inveni quam superstitionem pravam et immodicam.

19 Ideo dilata cognitione ad consulendum te decucurri.

 

20 Visa est enim mihi res digna consultatione, maxime propter periclitantium numerum.

 

21 Multi enim omnis aetatis, omnis ordinis, utriusque sexus etiam vocantur in periculum et vocabuntur.

 

22 Neque civitates tantum, sed vicos etiam atque agros superstitionis istius contagio pervagata est; quae videtur sisti et corrigi posse.

 

23 Certe satis constat prope iam desolata templa coepisse celebrari, et sacra sollemnia diu intermissa repeti passimque venire victimarum, cuius adhuc rarissimus emptor inveniebatur.

 

24 Ex quo facile est opinari, quae turba hominum emendari possit, si sit paenitentiae locus.

 

Deutsche Übersetzung

1 Ich habe die Angewohnheit, Herr, dir alles zu berichten, worüber ich Zweifel habe. (alt.: worüber ich zweifle.)

 

2 Wer kann denn besser entweder mein Zaudern regieren/lenken oder meine Unwissenheit belehren?

 

3 Ich war niemals bei Gerichtsverhandlungen gegen Christen, deswegen weiß ich nicht, was und (in)wieweit man zu bestrafen oder zu untersuchen pflegt.

 

4 Ich bin ziemlich unsicher gewesen, ob es irgendeinen Unterschied des Alters gibt, oder ob sich die ganz jungen Menschen in Nichts von den Erwachsenen unterscheiden; ob Gnade bei Reue gegeben werden soll, oder ob es dem, welcher überhaupt (einmal) Christ war, nützen soll, abgelassen zu haben; ob der Name selbst, (auch) wenn er frei ist von Verbrechen oder ob die Verbrechen, die mit dem Namen in Verbindung stehen, bestraft werden sollen.

 

5 Unterdessen habe ich bei denen, welche bei mir als Christen angeklagt wurden, dieses Verfahren angewandt.

 

6 Ich habe sie gefragt, ob sie Christen seien.

 

7 Ich habe die Geständigen ein zweites und ein drittes Mal gefragt, unter Androhung von Strafe; ich befahl, dass die Beharrlichen zur Hinrichtung geführt werden.

 

8 Und ich bezweifle nicht, dass der Eigensinn und der unbeugsame Starrsinn gewiss bestraft werden müssen, wie auch immer beschaffen ist, was sie gestehen. (sinngemäß = was auch immer es sei, was sie eingestanden.)

 

9 Andere waren von ähnlichem Wahnsinn, welche ich, weil sie römische Bürger waren, zur Überstellung nach Rom („in die Stadt“) vormerkte.

 

10 Bald ergaben sich im Laufe des Verfahrens, wie es zu geschehen pflegt, viele Fälle, weil die Anschuldigungen sich ausdehnten.

 

11 Es wurde eine anonyme Schrift vorgelegt, die die Namen vieler enthielt.

 

12 Ich habe geglaubt, dass diejenigen freigelassen werden müssen, die verneinten, dass sie Christen seien oder gewesen sind, da sie nach meinem Vorbild die Götter anbeteten und vor deinem Bild mit Weihrauch und Wein opferten, welches ich zu diesem Zweck mit den Götterbildern zu bringen befohlen hatte, außerdem schmähten sie Christus, (Dinge,) von denen man sagt, dass diejenigen, die wahre Christen sind, zu nichts Derartigem gezwungen werden konnten.

 

13 Andere, da sie von einem Denunzianten genannt worden waren, bekannten, Christen zu sein und verleugneten bald darauf; sie seien es zwar gewesen, hätten dann aber davon abgelassen, manche vor drei Jahren, manche vor mehreren Jahren, einzelne sogar vor zwanzig Jahren.

 

14 Diese haben auch alle sowohl dein Bild als auch die Bilder der Götter angebetet und über Christus schlecht gesprochen.

 

15 Sie gaben zu, dass aber diese Sache die höchste entweder bei ihrer Schuld oder Irrtums gewesen sei, dass die gewohnt waren, an einem festgesetzten Tag bei Tagesanbruch zusammenzukommen und Christus wie Gott miteinander abwechselnd Lobpreis zu singen, und dass sie sich durch Eid verpflichtet hatten, keine Verbrechen zu begehen, aber sie hätten keine Diebstähle, noch Räubereien, noch Ehebrüche begangen, sie hätten das Wort nicht gebrochen, (und dass sie) nicht verweigerten, nach Aufforderung anvertrautes Gut zurückzugeben.

 

16 Nachdem diese ausgeführt worden waren, war es bei ihnen Brauch, auseinanderzugehen und wieder zusammenzukommen, um Speise einzunehmen, einer jedoch gewöhnlichen und harmlosen; dass sie dieses selbst zu tun gemäß meiner Bekanntmachung aufgaben, durch den ich gemäß deiner Befehle Geheimbünde verboten hatte.

 

17 Ich hielt es für umso notwendiger, aus zwei Mägden, die „Dienerinnen“ genannt wurden, was wahr sei, auch durch Folter zu erfragen.

 

18 Ich fand nichts anderes als verworrenen und maßlosen Aberglauben.

 

19 Deswegen wendete ich mich an dich, um nach Rat zu fragen, nachdem ich die Verhandlungen vertagt hatte.

 

20 Die Sache schien mir der Beratung wert zu sein, besonders wegen der Zahl der Angeklagten.

 

21 Nämlich viele aller Lebensalter, aller Stände und auch aus beiderlei Geschlechtern erwarten eine Anklage und werden sie erwarten.

 

22 Die Seuche dieses Aberglaubens hat sich so weit ausgebreitet nicht nur in den Städten, sondern auch in den Dörfern und über das Land; es scheint, dass sie eingedämmt und in die richtige Richtung geleitet werden kann.

 

23 Es steht ausreichend sicher fest, dass schon bei den Tempeln angefangen wurde, zu feiern und unterbrochene jährliche Feiern wieder erneuert werden und überall findet das Fleisch der Opfertiere Absatz, für das bisher sehr selten ein Käufer gefunden wurde.

 

24 Deshalb kann leicht vermutet werden, diese Verwirrtheit der Menschen könne verbessert werden, wenn es einen Ort der Buße gäbe.

 


Dienstag, 19. Oktober 2021

Latinum B Lektion 25 - Übersetzung "Erzwungene Muße unter einer Diktatur"

A "Erzwungene Muße unter einer Diktatur" - S. 141 - 142

Viele Menschen, da sie jene Ruhe des Geistes erstrebten, die von den Philosophen versprochen worden war, zogen sich von den öffentlichen Aufgaben/Pflichten in die Muße zurück. (= Privatleben)

Andere, ernsthafte und bedeutende Männer, weil sie das Verhalten des Volkes und der Prinzeps nicht hatten ertragen können, lebten als Müßige auf ihren Feldern ("Latefundien") und erfreuten sich an ihrem Besitz.

Obwohl unter diesen Adlige und einflussreiche Männer waren, urteilte ich trotzdem, dass das Leben von jenen nützlicher ist für das Menschengeschlecht, die alle Sorgen auf das Regieren („Führen der Republik“) konzentrierten.

Ich jedenfalls, solange die Republik frei war, das heißt solange sie von denen verwaltet wurde, denen sie sich selbst anvertraut hatte, konzentrierte alle meine Sorgen darauf (auf die Republik), so dass ich keine Zeit zum Schreiben hatte.

Aber als alles in die Willkür eines Einzigen übertragen worden war und es keinen Ort für die Beratung und für den Beschluss gab, als ich alle Verbündeten zum Retten der Republik verloren hatte, als es schließlich keine Republik mehr gab, gab ich selbst mich hin/konzentrierte mich auf das Studium der Philosophie.

Mein Geist konnte nicht untätig sein.

Als junger Mann hatte ich den Studien viel Zeit gewidmet, um zu lernen, denselben habe ich mich damals hingegeben, um Unruhe und Kummer abzulegen.

Nachdem die Republik gestürzt worden war (= Nach dem Sturz der Republik) wäre ich von diesen umgebracht worden, wenn ich ihnen nicht Widerstand geleistet hätte.

So wurde mir genug Zeit und Muße gegeben, damit ich endlich das den Schriften anvertraute, was den Römern wenig bekannt und wert war, es kennenzulernen.

Aber dennoch wollte ich lieber, die Republik bliebe in dem Zustand, in dem sie angefangen hatte, und nicht an Menschen geraten wäre, die begierig auf Umsturz waren.

 

Latinum B Lektion 24 - Übersetzung A1 "De Seneca philosopho"

A1 "De Seneca philosopho" - S. 137

Lucius Annaeus Seneca, in Cordoba, einer Stadt in Spanien geboren, ging schon als junger Mann nach Rom, damit er in der Rhetorik unterrichtet wurde. Sein Vater war ein großer Redner gewesen, der über diese Kunst viele Bücher geschrieben hat.

Der junge Mann Seneca, obwohl er beschlossen hatte, in den Staatsdienst zu treten, hörte nicht nur gute Redner, sondern auch berühmte Philosophen. Nachdem er von Agrippina aufgefordert worden war, um Nero, ihren Sohn, den zukünftigen Kaiser, zu erziehen, stand Seneca nicht nur dem jungen Nero, sondern auch dem Kaiser Nero einige Jahre mit gutem Rat zur Seite.

Aber später wurde Seneca zum Tode verurteilt, weil er von Nero der Verschwörung beschuldigt wurde. Obwohl er unter einem falschen Vorwurf beschuldigt worden war, ging jener, als Philosoph, unerschrocken und mit gleichsam heiterem Gemüte dem Tode entgegen.

Bis zu diesem Tag werden von vielen Menschen Bücher über diesen Philosophen gelesen.

Latinum B Lektion 23 - Übersetzung "Kann der Kaiser Wunder tun?"

A "Kann der Kaiser Wunder tun?" - S. 131

Nachdem der Bürgerkrieg vollendet war, wurde der sich auf den Weg nach Alexandria machende Kaiser Vespasian von dem sich ringsum versammelndem Volk jener Stadt begrüßt. Sie verehrten jenen Kaiser als Vater des Vaterlands und Urheber von neuer Rettung wie einen Gott.

Plötzlich wurde ein Mensch aus jeder Menge vor seine Füße gerollt, der von einer Augenkrankheit gequält wurde und deshalb ein Heilmittel gegen die Blindheit forderte.

Mit großer Stimme rief er, dass er vom Gott Serapis durch den Schlaf/im Traum ermahnt wurde, dass er an den Herrscher der Römer herangehe.

Aber als Vespasian ihn fragte: „Welche Sache von mir kann Hilfe bringen? (= Womit kann ich dir helfen?)“, sagte jener, dass er die Augen mit Speichel bestreuen solle. Der Kaiser lachte und weigerte sich.

Aber obwohl jener drängte, fürchtete Vespasian anfangs den Ruf des Misserfolgs (= "Imageschaden"), hierauf fragte er die Ärzte wegen jeder Sache um Rat.

Weil sie aber antworteten, dass die Kraft der Augen (= Sehkraft) noch nicht zerstört ist und ihm zurückgegeben werden kann, wenn die heilsame Kraft angewendet werde, glaubte Vespasian, dass jene den Göttern vielleicht am Herz lag.

Also machte er ohne zu zögern jenes, was gefordert wurde. Und das Licht kam zu dem Blinden zurück.

Latinum B Lektion 22 - Übersetzung A1 "Die Religion der römischen Bauern" und A2 "Was römische Philosophen über die Götter dachten" (inkomplett!)

A1 "Die Religion der römischen Bauern" - S. 125

Seit alten Zeiten verehrten die Römer besonders die Götter, die den Bauern bei der Bestellung der Äcker halfen. Viele Tage führten die Bauern die Feste. Der Familienvater reinigte die Felder durch das Führen der Opfertiere um die Felder (= indem er die Opfertiere um die Felder führte) und rief die Laren, die Götter des Hauses und der Felder, herbei: Ich bete zu euch, dass ihr mir, dem Haus und unserer Familie gnädig seid. Um dieser Sache willen habe ich befohlen, dass die Suovetaurilien/Dreitieropfer um meine Felder geführt werden. Macht, dass das Getreide gut steht und das Vieh vor schlimmer Krankheit und Schaden verteidigt wird.“

Die Penaten wurden verehrt, um das Haus zu bewahren. Die Göttin Vesta wurde angebetet, damit das Herdfeuer nicht erlösche.


A2 "Was römische Philosophen über die Götter dachten" - S. 126 (inkomplett, letzter Absatz fehlt)

Gaius: Du, Quintus, und du, Lucius, ihr habt euch der Philosophie hingegeben und habt vieles über das Wesen der Götter erforscht. Sag, Quintus: Gibt es Götter? Meinst du, dass diese verehrt und gefürchtet werden?

Quintus: Du weißt, mein Gaius, dass ich Epikur, jenen hochberühmten Philosophen, verehre, der meinte, dass die Götter sicher seien (= existieren). Jener lehrte, dass sie weit entfernt von den Menschen an schönen Orten leben. Es steht fest, dass diese immer in größter Freude und Glückseligkeit leben. Niemals werden sie von Schmerz weder von Pflicht noch von Mühe bewegt. Nichts tun sie, damit keine Sache hinderlich sei für ihr Vergnügen.

Gaius: Dieses ist wahrlich die größte Glückseligkeit, welche Epikur jenen unsterblichen Göttern zuweist. Aber sag: Lenken jene Götter die Welt? Sorgen sie sich um die Sachen der Menschen (= menschliche Angelegenheiten)? Bestrafen sie schlechte Menschen? Erfüllen sie die Besten mit Belohnungen (Belohnen sie die Besten/gute Menschen)?

Quintus: Wie ich gesagt habe: Die Götter tun nichts. Sie haben nicht den Willen, das Menschengeschlecht/die Menschheit zu regieren. Weder durch Zorn gegenüber den Schlechten noch Gnade gegenüber den Guten werden sie bewegt. Gewiss müssen die Götter verehrt, jedoch wirklich nicht gefürchtet werden. Denn Epikur weist den Göttern das Regieren über die Welt nicht zu. Jenes ist Aufgabe der Menschen: die schlechten Bürger zu bestrafen und den guten zu danken/Dank zu sagen.

Gaius: Du, Lucius, du hast über die Disziplinen der Stoiker gelehrt. Was ist die Meinung jener? Was lehren sie uns über das Wesen der Götter?

Latinum B Lektion 21 - Übersetzung A1 "Der Tod des Archimedes" und A2 "Ein römischer Quaestor als Archäologe"

A1 "Der Tod des Archimedes" - S. 120

Syrakus, eine große und reiche Stadt Siziliens, wurde von dem zweiten Punischen Krieg mit einem elenden Schicksal erfüllt: Nachdem die Stadt von einem römischen Heer erobert wurde, fielen Soldaten zum Plündern in die Häuser ein.

Es ist der Erinnerung überliefert, dass in dieser Unruhe auch Archimedes, ein hochberühmter Mathematiker, vertieft in die Formeln, die er in Pulver schrieb, von irgendeinem römischen Soldaten getötet wurde.

Nachdem Archimedes getötet worden war (oder: Nach dem Tod des Archimedes), bedauerte es Marcellus, der römische Feldherr und trug Sorge für ein ehrenvolles Begräbnis.


A2 "Ein römischer Quaestor als Archäologe" - S. 120 - 121

Etwa zwei Jahrhunderte danach wollte der Quästor Cicero, der vom Senat nach Sizilien geschickt wurde, das Grab des Archimedes erforschen. Dieses Grab war den Einwohnern von Syrakus ganz und gar unbekannt.

Später erzählt er: „In der Erinnerung hielt ich einige griechische Verse, die erklärten, dass auf der Spitze des Grabmals eine Kugel mit Zylinder gestellt worden war. Aber obwohl viele Menschen befragt wurden, konnte mir niemand das Grabmal zeigen.

Daher begab ich mich an die Orte der Grabmäler, die, von allen Seiten mit Dorngestrüppen eingeschlossen, vor den Toren waren.

Nachdem viele Grabmäler erforscht worden waren, bemerkte ich eine derartige Grabsäule, die  kaum ("nicht viel/weit") aus den Dornengestrüppen herausragte.

Nachdem die Anführer/Fürsten der Syrakusaner gerufen wurde, befahl ich, diesen Ort zu säubern.

Nachdem der Zugang (auf diese Weise) geöffnet worden war, gingen wir an das Grabmal heran, auf dem eine Grabinschrift erschien.

Nachdem sie die Worte gelesen hatten, erfuhren die Syrakusaner, dass dies das Grab des Archimedes, ihres berühmten Bürgers, war – von einem römischen Quästor gelehrt."


Latinum B Lektion 20 - Übersetzung A1 "Aus dem Leben des Kaisers Augustus"

A1 "Aus dem Leben des Kaisers Augustus" - S. 112

Gaius Julius Caesar hatte den jungen Mann Octavian durch ein Testament als Sohn und Erben adoptiert. Dieser verschaffte sich nach Caesars Tod mit privaten Kosten ein Heer, damit es/er die Anstifter des Mordes bestraft.

Nachdem Octavian aus einem langen Bürgerkrieg als Sieger nach Rom zurückging, war die Sehnsucht nach Frieden bei allen so groß, dass Senat und Volk ihm die Alleinherrschaft anboten. Octavian aber nahm die Alleinherrschaft, die ihm angeboten worden war, nicht an. (alternativ: Octavian aber nahm die ihm angebotene Alleinherrschaft nicht an.) Er gab ja sogar den Staat in die Macht des Senats und des römischen Volkes zurück. Er wurde für diesen Verdienst vom Senat Augustus genannt.

Außerdem wurde durch ein Gesetz festgelegt, dass er unverletzlich war und ihm durch das ganze Leben (= lebenslang) die Macht des Volkstribuns übertragen wurde.

Seit dieser Zeit war das Ansehen des Prinzeps so groß, dass er allen überlegen war. Aber er verbot durch ein Edikt die Anrede als Herr, damit er nicht Neid und Hass der Bürger und Senatoren bewegte.

Mit seinem Vorhaben hatte er so Erfolg, dass die Bürger ihn den Urheber von Frieden und der besten Republik nannten. Oft geschah es, dass der Janusbogen von ihm geschlossen wurde, weil Friede zu Wasser und zu Land war.

Aber er musste (auch) eine große Niederlage hinnehmen: der Anführer Quintilius Varus wurde mit drei Legionen in Germanien geschlagen. Nachdem dies nach Rom gemeldet wurde, wurde Augustus so sehr durch den Schmerz und die Trauer bewegt, dass er wohl mit großer Stimme rief: „Quintilius Varus, gib mir die Legionen wieder!“ Er befahl, dass durch die ganze Stadt (in der ganzen Stadt) Soldaten aufgestellt werden, da er fürchtete, dass ein Aufstand in Rom entstehen würde. Er ordnete an, dass dieser Tag als unheilvoll angesehen wurde. (= Er ordnete an, diesen Tag als Trauertag zu begehen.)

Vor seinem Tod fragte Augustus seine Freunde: "Scheine ich euch etwa nicht, die Komödie des Lebens angemessen zu Ende zu gespielt zu haben?"

Latinum B Lektion 19 - Übersetzung A1 "Eine schmerzliche Trennung" und A2 "Abstieg in die Unterwelt"

A1 "Eine schmerzliche Trennung" - S. 106 - 107

Die Trojaner, die von der Königin mit viel Freundlichkeit begrüßt wurden, betraten gerne die Stadt und das Haus der Königin, wo Dido Aeneas und seinen Verbündeten ein großes Gastmahl zubereitete.

Aeneas erzählte auf Befehl der Königin vom traurigen Untergang Trojas, den langen Irrfahrten und den großen Gefahren. In der Erzählung konnte er kaum die Tränen zurückhalten.
Die in Liebe zu dem hervorragenden Manne entflammte Dido hoffte und wünschte, dass Aeneas ihr Ehemann werden würde.
Auch Aeneas, der durch die Freundlichkeit der schönen Königin bewegt worden war, gedachte, mit den Trojanern in Karthago zu bleiben.
Aber Merkur, der Bote der Götter, der von Jupiter geschickt wurde schalt Aeneas aus: „Hast du etwa die Pflicht/den Dienst und das Pflichtgefühl gegenüber der Macht der unsterblichen Götter vergessen (wörtlich: "aus der Erinnerung abgelegt")? Oder weißt du nicht, dass Jupiter deinem Geschlecht die Herrschaft über Italien, ja sogar die Herrschaft über den gesamten Erdkreis versprochen hatte? Bewegt dich etwa nicht der Ruhm der ganzen Sachen? Jupiter befiehlt dir, sofort die Anker zu lichten.“
Aeneas, obwohl er von Furcht und Traurigkeit gequält wurde, gehorchte und verließ Afrika. Die unglückliche Dido nahm sich das Leben, da alle Hoffnung 
verloren("hinabgeworfen") war. 


A2 "Abstieg in die Unterwelt" - S. 107 

Endlich gelangte Aeneas an die Küste Italiens; er besuchte Sibylla, eine hochberühmte Prophetin.
Sie wurde von Aeneas zu der Zukunft der Sachen befragt und befahl ihm, in die Unterwelt zu steigen: „Dort wird der Geist deines Vaters Anchises deine Zukunft vorhersagen.“

Aeneas, der mit einem goldenen Zweig eines heiligen Baums ausgerüstet war, begann den Weg in das schreckliche Haus der Unterwelt. Dort fand er, von Sibylla durch den traurigen und schreckerfüllten Ort geführt, endlich den Geist des Vaters. Er zeigte dem Sohn, nachdem er von vielen zukünftigen Kämpfen und Gefahren erzählte, den Geist des Romulus, den zukünftigen Gründer der Stadt Rom. Er zeigte ihm schließlich den Geist des Kaisers Augustus: „Diesen Mann“, sagte er, „der aus deinem Geschlecht stammt, hat Jupiter dem römischen Volk versprochen. Einst wird er auf dem von ihm unterworfenem Erdkreis ein goldenes Jahrhundert gründen.“
Aeneas fand die Heimat, die so lange gesucht wurde, in Latium.

Latinum B Lektion 18 - Übersetzung A1 "Aeneas verlässt das zerstörte Troja" und A2 "Wie soll die Irrfahrt weitergehen?"

A1 "Aeneas verlässt das zerstörte Troja" - S. 101

Wie Vergil, ein adliger Dichter, erzählt, war Aeneas der Sohn des Anchises, eines sterblichen Mannes und Venus, einer unsterblichen Göttin. Zehn Jahre verteidigte er mit anderen tapferen Männern Troja vor dem heftigen Angriff der Griechen. Nachdem schließlich die unglückliche Stadt nach dem Beschluss der unsterblichen Götter erobert und zerstört worden war, entfloh Aeneas auf Befehl seiner Mutter Venus dem ungeheuren Blutbad und verließ mit seinem Vater Anchises, seinem Sohn Iulus und wenigen tapferen Verbündeten das Vaterland.

Die Trojaner segelten mit schnellen Schiffen nach Thrakien. Aber durch ein böses Omen wurden sie von diesem Ort abgeschreckt; so eilten sie zu anderen Gebieten und anderen Inseln an. Endlich befahl Apollo durch ein Orakel, die "alte Heimat" zu suchen.

Lange beratschlagten sie über diese Worte; endlich sagte Anchises: "Ich glaube, dass Italien die alte Heimat ist, denn das Gerücht besagt, dass aus diesem Land Dardanus, der Vorvater der Trojaner, einst nach Asien kam. Darum eilt nach Italien!“


A2 "Wie soll die Irrfahrt weitergehen?" - S. 102

Lange wollten die Trojaner die Worte des Anchises nicht glauben. Sie sagten dem Führer Aeneas: „Willst du etwa, dass wir durch neue Gefahren gehen, Aeneas? Wann werden endlich die Gefahren, die Mühen, das Elend beendet werden (= ein Ende haben)?“ Aber Aeneas sagte „Verzweifelt nicht an der Rettung, Freunde! Will der beste, größte Jupiter etwa nicht, dass wir nach Italien streben und dort eine neue Heimat haben? Wollte er uns aus diesem Grund von Thrakien abschrecken? Die Götter wollen uns retten. Ich bin überzeugt.“

Die Trojaner gehorchten den Worten Aeneas und lichteten die Anker. Schon waren Sizilien und Italien vor den Augen, schon glaubten sie, dass die Irrfahrten beendet seien, als plötzlich ein riesiges und furchtbares Gewitter die kleine/arme Flotte überfiel. Mit großen Schäden an den Schiffen gelangten die unglücklichen Trojaner zur Küste Afrikas. Sie wurden aber von den Einwohnern und von Dido, ihrer Königin, mit Wohlwollen aufgenommen. Die Königin sagte: „Auch wir wurden aus unserer Heimat in Asien gelegen vertrieben (= …Heimat, die in Asien liegt). Wir werden hier eine neue Stadt und eine neue Heimat erbauen. Ihr seht, dass wir schon mit Arbeiten und Bauen beschäftigt sind. Karthago wird der Name unserer Stadt sein. Ich heiße euch willkommen. Aber sagt (mir): Wollt ihr nicht lieber mit uns eine neue Heimat gründen/erbauen als durch neue Gefahren zu gehen (als neue Gefahren auf euch zu nehmen)? Ich bin überzeugt, dass die Götter, die eure Schiffe zur Küste Afrikas getrieben haben, es wollen.“

Latinum B Lektion 17 - Übersetzung A1 "Seeräuber gegen die Großmacht Rom" und A2 "Pompeius erhält den Oberbefehl"

A1 "Seeräuber gegen die Großmacht Rom" - S. 96

Im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt machten Seeräuber das Mittelmeer mit ihren Schiffen für alle Menschen zu einem bedrohlichen Ort.

Denn das römische Heer hatte durch Kriegsführung und Plündern viele Geschlechter in Elend und Mangel getrieben.

So wurden viele verzweifelte Menschen zum Rauben angetrieben. 

Zuerst überfielen die Piraten die Schiffe der Kaufmänner und fingen die übrigen Kaufmänner, die aus Handelsgründen über das Meer segelten.

Dann wagten sie es auch, einen Angriff gegen Inseln, Küsten und italienische Häfen zu machen. Die römische Flotte bot keinen Schutz. (wörtlich: "Bei der römischen Flotte war kein Schutz.") Der Ruf der Piraten und die Furcht der Bürger wuchs in dieser Zeit/von Tag zu Tag.

Bald hatte niemand die Möglichkeit zu Reisen (wörtlich: "Bald wurde die Möglichkeit zu Reisen für niemanden gegeben"); bald wurden die Küsten und Häfen aus Furcht vor den Piraten verlassen; bald fehlte Getreide in der Stadt Rom. Auch römische Beamter wurde von den Piraten gefangen, als sie aus offiziellen/dienstlichen Gründen zu den Provinzen segelten.

A2 "Pompeius erhält den Oberbefehl" - S. 96 - 97

Durch dieses Elend wurde der Senat und das römische Volk zum Handeln getrieben: Gnaeus Pompeius, ein Mann von großer Tapferkeit, ist der Oberbefehl des Krieges über die Piraten durch ein Gesetz anvertraut worden. Er vergeudete keine Zeit, sondern trieb die Bürger zum Segeln an. Nachdem viele Schiffe gebaut worden waren, befreite Pompeius zuerst Spanien, Sizilien und Afrika von den Piraten, dann trieb er die Piraten mit großer Schnelligkeit durch Kriegsführung bis zur Küste Asiens. Viele Piraten, sobald sie sahen, dass ihnen die Möglichkeit des Auswanderns nicht gegeben wurde, übergaben sich der Macht und der Treue des Pompeius.

Ihm überbrachte Cicero in einer Rede den Dank des römischen Volkes: „Ich lobe den Fleiß des Pompeius im Handeln, den Plan im Vorhersehen, die Schnelligkeit im Beenden. So hat uns ein Gesetz, ein Mann und ein Jahr von großem Elend befreit. 

Latinum B Lektion 16 - Übersetzung A1 "Ein Staatsstreich droht"

A1 "Ein Staatsstreich droht" - S. 91

Im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt hat sich Senator Catilina mit Einigen gegen den Staat verschworen. Aber diese Verschwörung wurde durch den Konsul Marcus Tullius Cicero aufgedeckt. Er klagte Catilina mit ungefähr diesen Worten an, nachdem er den Senat im Tempel des Jupiters versammelt hatte:

Wie lange eigentlich wirst du, Catilina, unseren Staat noch plagen? Wie lange wird uns auch deine Tollheit einschüchtern? Bis zu welchem Ende werden deine schlechten Absichten getrieben werden? Wann werden eure Listen und eure Verschwörungen beendet werden? Gewisslich werden meine Worte, meine Herren Senatoren, Catilina und seine Verbündeten nicht abschrecken, aber ich werde euch die ganze Gefahr darlegen, ich werde euch die Namen der Verschwörer sagen, ich werde euch die Feinde der Republik zeigen.

Die Pläne sind offensichtlich, ihre Verbrechen sind offensichtlich. Verteidigt endlich die Freiheit, verteidigt endlich euer Leben! Denn es geht um uns, meine Herren Senatoren!

Oder hofft ihr etwa, dass die Götter die Feinde des römischen Volkes bestrafen werden? Oder glaubt ihr, dass die Götter die Republik retten werden, wenn wir keine guten Aufmerksamen sein werden, wenn wir die Republik nicht gegen die schlechten Menschen verteidigen werden?

Ich werde nicht erschreckt und ich werde nicht erschreckt durch deinen Hinterhalt, Catilina; dennoch befehle ich dir, dass du aus der Stadt ins Exil gehst. Befreie uns von der großen Angst vor dem Tod! Dann können wir endlich frei atmen. Ich als Konsul verspreche allen Guten, dass ich meinem Vaterland nicht fehlen werde/dass ich mein Vaterland nicht im Stich lassen werde und dass ich das Heer der Republik gegen seine Mengen führen werde, die du schon zu unserem Verderben im Lager versammelt hast.

Latinum B Lektion 15 - Übersetzung A1 "Ein sozialer Konflikt entsteht" und A2 "Doch Reformen werden vom Senat blutig unterdrückt"

A1 "Ein sozialer Konflikt entsteht" - S. 85

Im zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt waren die Römer die Herren über fast den ganzen Erdkreis. Obwohl zu dieser Zeit die Heere des römischen Volkes nach Asien, Griechenland und Spanien vordrangen und die römischen Magistraten ihren Völkern Gesetze gaben, nützte diese Sache nicht allen Bürgern; zu Hause lebten viele Bauern in Armut und Mangel.

Zahlreiche Gründe wurden für diesen Umstand gemeldet. Der eine war, dass Bauern mit ihren Söhnen viele Jahre weit entfernt von Italien Kriege führen mussten. Während sie abwesend waren, konnten deren Felder nichts außer schlecht (= nicht gut) von Frauen und wenigen Sklaven bebaut werden. Andere Gründe waren, dass die Senatoren, nachdem sie in den Kriegen, die in Asien geführt wurden, große Reichtümer zusammentrugen und viele Sklaven in die Häuser und Landgüter führten, die Äcker, die von den armen Bauern zurückgelassen wurden, aufkauften und in Großgüter verwandelten. Diese Äcker wurden nicht mehr von freien Bürgern, sondern von Sklaven bebaut. Aus diesen Gründen wurden viele freie Bauern in Armut und extremen Mangel getrieben. Viele begaben sich nach Rom, wo sie ein elendiges Schicksal ertrugen.


A2 "Doch Reformen werden vom Senat blutig unterdrückt" - S. 86

Damals kämpfte Tiberius Gracchus, ein junger Mann adliger Herkunft, darum, den armen Bauern Hilfe zu bringen. Er hielt eine Rede beim Volk dieser Art: Wilde Tiere, die im Wald leben, haben Lagerstätten (wörtlich: "den wilden Tieren, die im Wald leben, sind Lagerstätten"). Ihr aber, die ihr in vielen Schlachten für das Vaterland gekämpft habt, die ihr Herren des Erdkreises genannt werdet, ihr habt kein Haus/Zuhause, sondern lebt mit euren Familien in Armut und, nachdem ihr aus euren Häusern vertrieben wurdet, irrt als Arme durch die Länder, die einst euer waren.

Könnt ihr dies etwa ertragen, freie Bürger? Warum verzweifelt ihr und sagt: Nichts können wir tun. Was nützt es, Hilfe vom Senat zu erflehen? Worte nützen nichts. Niemand bringt uns Hilfe. Hört mich/Hört mir zu: Ich kann euch Hilfe bringen. Wählt mich zum Volkstribun!

Und sie wählten Tiberius zum Volkstribun. Er brachte ein Ackergesetz. Durch dieses Gesetz wurden die Senatoren gezwungen, einen Teil ihrer Äcker dem römischen Volk zurückzugeben. Sie leisteten aber auf alle Arten Widerstand gegen dieses Gesetz, nachdem es gebracht worden war. Schließlich taten die Senatoren Tiberius sogar Gewalt an. Mitten auf dem Marktplatz ermordeten sie ihn mit vielen Freunden. 

Latinum B Lektion 14 - Übersetzung A1 "Der junge Hannibal" und A2 "Ein Römer schildert den Gegner Hannibal"

A1 "Der junge Hannibal" - S. 81

Im dritten Jahrhundert führten die Römer gegen die Punier, die Karthago, eine große Stadt Afrikas/in Afrika bewohnten, Krieg um Sizilien. Diese Insel hatte Getreide und andere Reichtümer im Überfluss. Die Römer vertrieben die Feinde aus Sizilien, nachdem sie die Punier besiegt hatten. Sizilien wurde die erste Provinz des römischen Imperiums gemacht. Die Punier ertrugen mit Schmerzen, dass ihnen große und an Reichtümern gefüllte Gebiete geraubt worden sind. Daher fiel Hamilkar, der Herrscher der Punier, mit einem großen Heer in Spanien ein, wo er neue Gebiete dem Reich der Punier hinzufügte.

Titus Livius erzählt, einst habe Hamilkar seinen Sohn Hannibal, einen Jungen von neun Jahren, mit sich in einen Tempel geführt. Im Tempel befahl er seinem Sohn, den Altar mit der Hand zu berühren. Der Junge schwörte, dass er ein Feind des römischen Volks sei und immer ihr Feind sein werde. Und Hannibal führte nach dem Tod seines Vaters einen großen und für die Römer verderblichen Krieg.


A2 "Ein Römer schildert den Gegner Hannibal" - S. 82

Titus Livius erzählt in seinem hochberühmten Werk über Hannibal: Hannibal wandte die Gemüter der Soldaten auf sich (= er gewann die Symphatie der Soldaten), nachdem er nach dem Tod seines Vaters zum Heer kam. Denn die Soldaten glaubten, dass ihnen der junge Hamilkar zurückgegeben worden war: sie sahen dasselbe Antlitz, die gleiche Kraft in Stimme und Augen. Immer zeigte sich Hannibal, gleichsam der zweite/andere Hamilkar, als Mann von großer Kühnheit. Weder der Geist noch der Körper konnten durch Mühen besiegt werden. Jedesmal, wenn eine Schlacht begonnen wurde, ging/stürmte er als erstes in die Schlacht und verließ die Schlacht als letzter.

Aber große und schlimme Laster standen den so großen Tugenden des Mannes gegenüber: unmenschliche Grausamkeit und schlimmer Verrat.

Latinum B Lektion 13 - Übersetzung A1 "Rom in Bedrängnis"

A1 "Rom in Bedrängnis" - S. 75

Nachdem die Römer den König Tarquinius aus der Stadt vertrieben hatten, griff Porsenna, der König der Clusier, der ein Freund des Tarquinius war, mit einem großen Heer der Etrusker die Stadt Rom an. Sobald sich Porsennas Heer der Stadt genähert hatte, wurden die Römer sehr erschreckt. Die Bauern flohen aus Furcht vor den Feinden in die Stadt; die Tore der Stadt wurden mit großer Mühe vor dem ersten Angriff der Feinde verteidigt; die Stadt wurde fast erobert; die Brücke, die über den Fluss Tiber führte (wörtlich: "die im Fluss Tiber war"), wurde auf Befehl des Magistrats zerstört. Sehr groß war die Furcht sowohl des Senats als auch des römischen Volkes.  

Nachdem das Lager der Etrusker am Tiber aufgeschlagen worden war, belagerte das Heer des Porsenna die Stadt. Endlich schickte der Senat, weil er sah, dass die Bürger von einem großen Mangel an Getreide gequält wurden, einige hohe Beamte/einige des Magistrats zum König und erbat Frieden.

Posenna antwortete den Beamten: „Ich bin bereit, mit dem Heer der Etrusker abzuziehen, wenn ihr mir viele junge Männer und viele adlige Jungfrauen als Geiseln gebt. Meldet dies eurem Senat!“ Auf Befehl des Senats schlossen die Beamten Frieden.


Latinum B Lektion 12 - Übersetzung A1 "Christen vor dem Richter" und A2 "Wir Christen fürchten nur Gott"

A1 "Christen vor dem Richter" - S. 69

Im dritten Jahrhundert nach Christus/Christi Geburt wurde der römische Kaiser sowohl von den Bürgern als auch von den Einwohnern der Provinzen wie ein Gott verehrt und gefürchtet. Aber die Christen, die ihrem Gott mehr als dem Kaiser gehorchten, weigerten sich, einen Menschen wie einen Gott zu verehren. Daher wurden viele Christen von Soldaten gefasst und ins Gericht gezogen.

In den Märtyrerakten lesen wir: Die Christen wurden ins Gericht gezerrt und vom Richter gefragt: Ihr werdet angeklagt, weil ihr Christen und Feinde des römischen Imperiums seid. Niemand wird zum Richter geführt, wenn er den Gesetzen gehorcht und den Kaiser, unseren Herrn, wie einen Gott verehrt. Nun hat die Gnade des Kaisers jedoch ein Ende, weil der Kaiser von euch nicht verehrt wird. Ich befehle, dass ihr zum Tod geführt werdet (= ich verurteile euch zum Tod). Werdet ihr von der Gefahr des Todes etwa nicht in Schrecken versetzt? Und du, der scheint, ein Priester dieser Religion zu sein, antworte: Wirst du von der Gefahr des Todes etwa nicht in Schrecken versetzt, wenn du jetzt gleich in die Arena geführt wirst und von wilden Tieren getötet wirst?


A2 "Wir Christen fürchten nur Gott" - S. 70

Der greise Priester antwortet für die Freunde: „Wir Christen werden nicht durch deine Worte/von deinen Worten erschreckt. Denn von uns wird kein Herr außer Gott gefürchtet, der im Himmel ist. Weder werden wir durch den Tod erschreckt noch bezwungen, weil wir wissen, dass unser Leben durch den Tod nicht beendet wird.

Der Richter: Es steht fest, dass das Leben durch den Tod beendet wird. Ihr Christen scheint töricht zu sein, denn euer Gott wird euch nicht vor den wilden Tieren retten. Der Kaiser aber verzeiht allen, wenn sie zu ihrem guten Verstand zurückkehren und auf den Schutzgeist des Kaisers schwören. Auf der Erde gibt es keinen Gott außer den Kaiser, unseren Herrscher, dem ihr die Furcht schuldet.

Daraufhin (sagt) der Alte: Dem Kaiser die Ehre, die Furcht dem Gott. Ich werde von deinen Worten nicht bewegt, Richter. Denn ich werde nur auf Gott hören, der im Himmel ist und von Augen nicht gesehen werden kann. Die Christen werden nach dem Tod in den Himmel zum ewigen Leben geführt, daher werde auch ich von Gott in den Himmel geführt. Du, Richter, führe uns sofort in die Arena! Wir danken Gott, weil wir heute im Himmel sein werden.

Latinum B Lektion 11 - Übersetzung A "Eine fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge" und C "Die entwendete Laterne"

A "Eine fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge" - S. 64

Sowohl junge Männer als auch römische Männer spielten oft mit Freude Ball. Auch in den Straßen und öffentlichen Plätzen warfen sie manchmal Bälle, obwohl dort die Handwerker arbeiteten und eine große Menge Menschen war.

Einst hatte ein Friseur, da gutes Wetter war, aus Gewohnheit der Handwerker den Rasierstuhl an einem öffentlichen Platz. Mit scharfem Messer rasierte er einen Sklaven. Aber einige junge Männer, die dort Ball spielten, bemerkten den Friseur nicht, da der Platz voll Menschen war.

Sie spielten, freuten sich, erwarteten nichts Böses, als plötzlich der Ball zur Hand des Friseurs flog. Die Kehle des Sklaven wurde durchgeschnitten und der Herr beschuldigte die jungen Männer, nachdem er sie ins Gericht gerufen hatte, am Tod des Sklaven. Obwohl wir das Urteil nicht kennen, kannten wir dennoch den Fall, weil einige Richter über/auf diesen Fall antworteten.

Die einen: Beim Friseur liegt die Schuld, wenn er dort rasiert hat, wo aus Gewohnheit die jungen Männer spielten.
Die anderen dagegen: Ein Teil der Schuld liegt auch beim Sklaven, weil er hätte wissen müssen, dass der Ort, wo der Friseur rasiert hat, voller Gefahr ist.
Wir fragen euch: Bei wem ist die Schuld? (= Wer ist schuld?) Wen bestrafte der Richter? Wer musste dem Herrn des Sklaven den Schaden ersetzen? Oder schuldete etwa niemand dem Herrn des Sklaven Geld, weil weder der Friseur noch die jungen Männer, sondern Unglück ("schlechtes Glück") die Sache zerstört hat?
Die Sache?
Ja. Denn Römer sahen Sklaven als Sachen an. So war das Recht, so befahlen es die römischen Gesetze.


C "Die entwendete Laterne" - S. 67

Weil die Straße dunkel war, hat der Gastwirt neben der Tür der Schenke aus Gewohnheit eine Laterne hingestellt. Diese trug einst ein junger Mann mit sich, nachdem er die Schenke verlassen hatte.

Der Gastwirt, der die Sache bemerkt hatte, hielt den jungen Mann fest. Dieser begann, den Gastwirt mit einer Peitsche zu schlagen. Aus dieser Sache entstand eine größere Schlägerei, in dieser der Gastwirt ein Auge des jungen Mannes ausschlug. Die Sache ging ins Gericht.
Der Richter fragte den Juristen über den Fall um Rat.

Der Jurist antwortete so: Der Gastwirt hat keine Schuld, wenn er das Auge des jungen Mannes ausgeschlagen hatte, nachdem er von der Peitsche getroffen wurde. Wenn er jedoch mit Absicht vorher das Auge ausschlug, liegt die Schuld beim Gastwirt.

Latinum B Lektion 10 - Übersetzung A1 "Das Ende des Romulus", A2 "Eine Botschaft aus dem Jenseits" und C "Von der Königsherrschaft zur Republik"

A1 "Das Ende des Romulus" - S. 59

In alten Zeiten regierten Könige die römischen Bürger. Romulus, Gründer der Stadt Rom und erster König der Römer, verteidigte die neue Stadt und die Freiheit der Bürger immer vor den Feinden und vergrößerte das Imperium des römischen Volks. Diesen halten die Römer immer in großer Ehre.
Einst wünschte der König, die römischen Truppen zu mustern und rief das römische Volk auf das Marsfeld. Viele Stunden saß er auf dem Feldherrnsitz, von dem er die Truppen musterte. Plötzlich näherte sich ein großes Gewitter und eine dichte Wolke verbarg den König. Dann war Romulus (schon) nicht mehr auf der Erde.
Lange standen die römischen Bürger auf dem Marsfeld und schwiegen. Endlich gingen die Soldaten und die Senatoren mit großer Furcht nach Hause. Auf dem Weg fragte der eine den anderen immer wieder: „Warst du nicht auch auf dem Marsfeld anwesend?“
„Ich war anwesend; ich stand den ganzen Tag in der Nähe vom Feldherrnsitz.“
„Was sagst du? Haben etwa die Götter Romulus, den Sohn des Gottes Mars und unseren berühmten Anführer, von der Erde entrückt?“
„Ich jedenfalls glaube, dass die Senatoren/die Väter Romulus getötet haben. Hörten wir nicht oft, dass die Senatoren neidisch auf unseren König sind?“


A2 "Eine Botschaft aus dem Jenseits" - S. 59

Einige Tage später erzählte der Senator Proculus Iulius in der Volksversammlung: „Zur ersten Stunde des Tages ging ich über das Marsfeld und dachte mit Schmerz an Romulus, unseren König. Er erschien mir plötzlich und sagte mir: „Verkünde den Römern: Die Götter wollen, dass mein Rom die Hauptstadt des Erdkreises/der Welt ist und es allen Völkern Gesetze gibt.“ Lange stand ich und fürchtete mich. Dann ging Romulus in die Höhe fort."
Seit dieser Zeit halten die Römer die Erinnerung an Romulus, den Vater des Vaterlandes, immer heilig.


C "Von der Königsherrschaft zur Republik" - S. 62

Nach Romulus, dem Gründer der Stadt Rom und Vater des Vaterlandes, herrschten andere Könige über den römischen Staat. Numa Pompilius ordnete den Kult der Götter/Götterkult und errichtete viele Tempel in der Stadt. Ancus Marcius regierte auch die Latiner, welche ein benachbartes Volk der Römer waren. Aber andere Völker betrachteten die Stadt Rom und die Tapferkeit der Römer mit Neid. 

Daher fehlten die Freunde und Feinde Roms nicht. (à Daher hatten die Römer Freunde und Feinde.)

Die Römer glaubten, dass König Servius Tullius die erste Mauer um Rom gebaut hatte.

Das Volk vertrieb Tarquinius Superbus, den letzten Herrscher, den sie wegen seines Übermutes fürchteten, aus der Stadt und befreiten so die Republik.

Die Römer bewahrten und verteidigten die neue Freiheit lange. 

Latinum B Lektion 9 - Übersetzung A1 "Eine Schreckensnachricht aus Germanien" und A2 "Ein Überlebender der Varusschlacht berichtet"

A1 "Eine Schreckensnachricht aus Germanien" - S. 53

Lucius: Hast du etwa nicht die schlechte Nachricht gehört, Marcus, die die Kaufleute aus Germanien bringen?

Marcus: Ich habe es gehört, aber ich kenne keine gewissen Sachverhalte. Das neue Gerücht war schon ein großer Schrecken. (= Schon das Gerücht hat uns sehr erschreckt.)

Lucius: Die Germanen haben drei römische Legionen in einer großen Schlacht vernichtet, wenige Soldaten haben sich durch Flucht gerettet.

Gaius: Ich sage: Augustus hat nicht gut für die Republik gesorgt und das römische Imperium schlecht gegen die Germanen verteidigt.

Lucius: Du redest Unsinn, Gaius. Augustus hat das Gebiet des Imperiums mit vielen Legionen gut verteidigt. Ich war ein Soldat unter Tiberius Caesar in Germanien. Wir haben viele Festungen beim Rhein erstellt.

Gaius: Hast du gegen die Germanen gekämpft? Hast du an den Kämpfen teilgenommen?

Lucius: Ich habe teilgenommen. Wir haben die Germanen in vielen Schlachten überwunden.

Gaius: Ich weiß, dass du ein guter/tapferer Soldat warst/gewesen bist, Lucius; aber ich frage euch: Habt ihr denn nicht die germanischen Gladiatoren gesehen, die neulich in der Arena gekämpft haben?

Marcus: Ja. Die germanischen Sklaven, die wir gesehen haben, haben mit großer Tapferkeit gekämpft. Daher fürchte ich die Tapferkeit der Germanen.

A2 "Ein Überlebender der Varusschlacht berichtet" - S. 53 - 54

Nach vielen Tagen erzählt ein Soldat, der sich aus der Varusschlacht durch Flucht gerettet hat. „Arminius, der Anführer der Cherusker und Freund des römischen Volkes, meldete dem Feldherrn Varus, dass sich einige germanische Stämme gegen das römische Volk verschwören hatten.
Varus verließ sofort mit den Legionen das Lager und eilte den feindlichen Stämmen entgegen. Arminius zeigte uns den Weg. Mit großer Mühe gingen wir durch den dichten Wald und errichteten ein Lager in den Sümpfen. Ich glaube, dass viele römische Soldaten Wälder, Regenfälle und Sümpfe mehr als Germanen fürchteten.
Plötzlich stürmten die Germanen mit kampfbereiten Waffen aus den dichten Wäldern hervor.
Zu spät erkannte der Anführer Varus die schlechte Treue (die Untreue/den Verrat) des Arminius. Die Soldaten und der Anführer verteidigten sich tapfer, aber wenige blieben aus der Varusschlacht übrig und kehrten zum Rhein zurück.“

Latinum B Lektion 8 - Übersetzung "Ein blutiges Volksvergnügen"

A "Ein blutiges Volksvergnügen" - S. 47

Tiberius, der Gladiatorenspiele sehr liebt, geht mit Lucius ins Amphitheater. Denn heute gibt/veranstaltet der Kaiser Spiele. Tiberius fragt Lucius: „Siehst du die wilden Tiere, die aus Afrika sind? Betrachte/sieh den Bären, der heute gegen den Löwen kämpft. Sieh! Die Gladiatoren kommen!“

Die Zuschauer begrüßen die Männer, die in einem großen und schönen Aufmarsch die Arena betreten, mit Geschrei. Dann gibt der Kaiser das Zeichen zum Kampf.
Zwei Gladiatoren, die tödliche Waffen haben, kämpfen als erstes in der Arena: ein Thrax (Thraker) und ein Retiarius (Netzkämpfer). Der Thraker kämpft mit einem Schwert gegen den Netzkämpfer, der Netz und Dreizack als Waffen hat. Die Zuschauer, deren Zahl groß ist, treiben die Männer mit großem Geschrei zum Kampf an. Endlich wickelt der Netzkämpfer den Thraker, dessen Schwert zerbrochen ist, mit dem Netz ein. Der unglückliche Mann fleht den Sieger um Gnade an. Die Zuschauer befehlen dem Kaiser, den unglücklichen Mann freizulassen, denn er hat mit großer Tapferkeit gekämpft.
Dann kämpfen andere Gladiatoren mit wilden Tieren. Die Männer töten die wilden Tiere, die aus den Toren des Käfigs hervorstürmen, mit Pfeilen.
Endlich laufen der Löwe und der Bär in die Arena. Die wilden Tiere, die zwei Sklaven zum Kampf antreiben, kämpfen lange. Der Löwe siegt; die Sklaven ziehen den Bären, der von vielen Wunden geschwächt ist, aus der Arena.
Tiberius fragt Lucius: „Erfreuen dich die Spiele, Freund?“ Lucius antwortet: „Keinesfalls erfreut es mich. Ich finde, dass die Schauspiele, die wir sehen, nicht schön, sondern unmenschlich sind. Der Ruhm, nach dem jene armen Männer streben, ist ein schlechter Ruhm. Ich jedenfalls sage: Wer das Amphitheater als Mensch betritt, verlässt es als wildes Tier. 

Latinum B Lektion 7 - Übersetzung C "Wo tagte der Senat?"

C "Wo tagte der Senat?" - S. 46

Auf dem Forum sagt Marcus zu den Freunden: „Sieh, die alte Kurie. Oft rufen die Konsuln die Senatoren in die Kurie und beraten sich zur Republik. Ihr seht, dass die Kurie ein kleines Gebäude ist. In der Kurie ist kein Platz für alle Senatoren.
Daher müssen die Senatoren in andere Tempel und Gebäude des Forums gehen, wenn der Konsul will, dass sich die Senatoren um die großen Sachen sorgen und viele Senatoren von der Republik reden oder Redner hören wollen.
Oft gehen die Senatoren in den Tempel der Göttin Concordia oder in den Tempel des Jupiter Optimus Maximus. Das Volk versammelt sich vor den Tempeln, denn auch die römischen Bürger wollen die Redner hören.“

Latinum B Lektion 7 - Übersetzung "Ein Besuch des Forums und des Marsfeldes"

A "Ein Besuch des Forums und des Marsfeldes" - S. 42

Lucius: „Ich bin fremd; ich bin aus einer kleinen Stadt Italiens nach Rom gekommen. Ich kenne das Marsfeld nicht, auch das Forum Romanum ist mir unbekannt. Ich möchte (begehre) das Forum sehen, denn ich weiß, dass viele berühmte Bauwerke auf dem Forum Romanum sind. Ich bitte dich, Marcus, geh mit mir ins Forum!

Marcus: "Gern gehe ich mit dir. Es macht mir Freude, ins Forum zu gehen und dir die Tempel der Götter oder die anderen Bauwerke des Forums zu zeigen." Marcus besucht mit Lucius das Forum; sie gehen die steile Straße zum Capitolium; die Straße bereitet den Freunden große Mühen. Vom Capitolium betrachten sie das Forum.

Lucius: "Siehst du dieses große Bauwerk? Sag mir den Namen des Bauwerks!"
Marcus: "Der Name des Bauwerks ist „Basilika Iulia“. Es ist ein großes Werk."

Lucius betrachtet dieses Werk und viele andere Bauwerke des Forums mit Freude. Dann verlassen die Freunde das Forum, betreten das Marsfeld. Auf dem Marsfeld nähern sie sich einem großen Theater.

Marcus: "Das Theater wurde zu Zeiten des Pompeius errichtet. Sieh, auf der Tafel ist der Name des Pompeius. So bewahren die Menschen das Andenken an den Namen des Pompeius sogar heute. Im Theater werden nicht nur Werke und Theaterstücke alter Dichter, sondern auch heutiger aufgeführt."
Lucius: "Ich kenne die Namen und die Werke der berühmten Dichter sehr gut. Die Theaterstücke der alten Zeiten erfreuen mich, denn das Andenken der alten Zeiten bereitet mir Freude."
Marcus: "Wir haben schon viel betrachtet; es ist uns nicht erlaubt, heute alles zu sehen, denn uns fehlt die Zeit. Gehe daher mit mir fort nach Hause, Freund!"

Latinum B Lektion 6 - Übersetzung "Geht die Provinz Asia verloren?"

A "Geht die Provinz Asia verloren?" - S. 36

Die Republik Rom und die Provinz Asien sind in großer Gefahr. König Mithridates fällt nämlich mit einem großen Heer in die Provinz Asien ein; er hat schon viele Römer und Verbündete des römischen Volks getötet.
Zur dritten Stunde des Tages rufen die Konsuln die Senatoren in die Kurie, denn sie müssen für die Rettung der Republik sorgen. Die Römer sind auf den Straßen und sehen viele Senatoren. Die Römer sehen, dass alle Senatoren in die Kurie eilen. Mit großer Hoffnung bleiben sie vor der Kurie. Jedoch fragen viele: „Werden die Konsuln und die Senatoren etwa die Provinz Asien von Mithridates retten?“
Lange stehen die Menschen vor der Kurie; endlich sehen sie die Konsuln und die Senatoren aus der Kurie kommen. Der Konsul spricht zum Volk und sagt: „Wir wissen, dass ihr schon viele Tage in großer Furcht seid. Aber habt Vertrauen in uns, denn wir Konsuln sorgen uns immer euch und um die Republik. Der Senat befiehlt Lucius Cornelius Sulla, dass er in Asien König Mithridates bekämpft. Es steht fest, dass Sulla ein großer und guter Feldherr ist. Ihr seht, dass die Gefahr fehlt. Habt Hoffnung!“

Die Römer hören nun, dass der Grund für die Angst schon nicht mehr da ist. Viele sind fröhlich und freuen sich. Aber jemand sagt: „Ich jedenfalls vertraue weder den Konsuln noch den Senatoren. Ich habe den Verdacht, dass nämlich irgendwelche Senatoren Freunde des Mithridates sind und Geld vom König annehmen.“

Latinum B Lektion 5 - Übersetzung "Wer wird Konsul?"

A "Wer wird Konsul?" - S. 31

Zur ersten Stunde sind viele Römer in den Straßen. Auch die Bauern eilen aus den Dörfern nach Rom. Lucius fragt Marcus: „Sei gegrüßt, Marcus! Warum bist du schon so früh am Morgen auf der Straße? Was machst du? Eilst du auch nach Rom zum Marsfeld?“
„Ja, Lucius; ich eile zum Marsfeld. Denn heute wählt das römische Volk die neuen Konsuln. Daher bleibe ich nicht zuhause: ich bin ein römischer Bürger.
Andere rufen: „Was glaubt ihr, Freunde? Wer wird Konsul sein? Wird etwa Metellus der Sieger sein?“
„Wir wissen es nicht, Nachbarn. Aber alle Kandidaten gefallen uns nicht, denn sie sind Freunde der Händler oder Senatoren. Wir sind jedoch nur Bauern oder Handwerker. Die Kandidaten sind keineswegs Freunde der Bauern. Sag, Marcus: Wen hältst du für den besten Kandidaten?“
Marcus antwortet: „Ich halte jedenfalls Hortensius für den besten Kandidaten. Metellus wird ein schlechter Konsul sein. Ich sage dir, Lucius, komm mit mir. Ich sage euch allen, Freunde, kommt mit mir! Wählt Hortensius zum Konsul! Hortensius wird der beste Konsul sein.“

Latinum B Lektion 4 - Übersetzung "Römische Bauern"

 A "Römische Bauern" - S. 26

Text ohne markierte Ablativarten:

Römische Bauern führen ihr Leben mit großen Mühen. Schon früh am Morgen steht der Herr aus der Liege auf und eilt mit den Sklaven und Mägden zur Arbeit. Die Herrin arbeitet mit den Mägden im Haus; der Herr arbeitet mit den Sklaven im Weinberg. Die Sklaven setzen die Weinstöcke. Die anderen Sklaven sammeln mit den Mägden Oliven und tragen sie in Körben in den Innenhof. Zur dritten Stunde eilt der Herr mit dem Sklaven Syrus und den anderen Sklaven in den Wald; die Sklaven fällen mit großen Mühen Bäume. Sie arbeiten viele Stunden im Wald. Dann setzt sich der Herr mit den Sklaven unter einen Baum; sie erfrischen sich mit Essen. Aber zur neunten Stunde eilen alle aus zum Wald zum Haus. Die Pferde ziehen den großen Baum aus dem Wald in den Hof. Dann arbeiten die Sklaven an einem anderen Ort: sie umgeben den Hof mit einer kleinen Mauer.
Der Abend befreit die Familie endlich von der Arbeit.  Alle kommen in der Villa zusammen. Die Herrin bereitet mit den Sklaven und den Mägden der Familie eine gute Mahlzeit zu.

Text mit markierten Ablativarten:

Römische Bauern führen ihr Leben mit großen Mühen (ablativus modi). Schon früh am Morgen steht der Herr aus der Liege auf und eilt mit den Sklaven und Mägden zur Arbeit (ablativus sociativus). Die Herrin arbeitet mit den Mägden (abl. sociativus) im Haus (abl. loci); der Herr arbeitet mit den Sklaven im Weinberg. Die Sklaven setzen die Weinstöcke. Die anderen Sklaven sammeln mit den Mägden (abl. soc.) Oliven und tragen sie in Körben (abl. instrumentalis) in den Innenhof. Zur dritten Stunde (abl. temporis) eilt der Herr mit dem Sklaven Syrus und den anderen Sklaven (abl. sociativus) in den Wald; die Sklaven fällen mit großen Mühen (abl. modi) Bäume. Sie arbeiten viele Stunden im Wald (abl. loci). Dann setzt sich der Herr mit den Sklaven (abl. soc.) unter einen Baum; sie erfrischen sich mit Essen (abl. instrumenti). Aber zur neunten Stunde (abl. temporis) eilen alle aus zum Wald (abl. separativus) zum Haus. Die Pferde ziehen den großen Baum aus dem Wald (abl. separativus) in den Hof. Dann arbeiten die Sklaven an einem anderen Ort (abl. loci): sie umgeben den Hof mit einer kleinen Mauer (abl. instrumenti).
Der Abend befreit die Familie endlich von der Arbeit (abl. sep.).  Alle kommen in der Villa zusammen. Die Herrin bereitet mit den Sklaven und den Mägden (abl. sociativus) der Familie eine gute Mahlzeit zu.

Latinum B Lektion 3 - Übersetzung "Ein griechischer Kaufmann auf Reisen"

 A "Ein griechischer Kaufmann auf Reisen" - S. 21

Theophemus ist ein griechischer Händler. Er besucht viele Städte Italiens. Denn er segelt oft nach Italien, Vaterland des römischen Volkes, und nach Asien, einer römischen Provinz. Theophemus kennt die Namen vieler Völker Asiens und Italiens und vieler Inseln. Das Schiff von Theophemus ist groß. Das Schiff des Händlers Theophemus fasst viele Waren. Theophemus verschafft sich viele Reichtümer.
Die Schiffe der Griechen nähern sich oft Italien. Denn die griechischen Kaufmänner importieren Getreide, Metall und Parfümsalbe und viele andere Dinge nach Italien und verkaufen sie den Einwohnern Italiens. Die Waren gefallen den Einwohnern. So haben die Kaufmänner oft große Reichtümer.
Manchmal erobern Piraten die Schiffe der Händler. Aber der römische Kaiser sorgt gut für die Händler: Die Schiffe des Kaisers sind wachsam und bekämpfen die Piraten. So fürchten die Kaufleute die Piraten nicht.
Merkur ist der Gott der Kaufleute. Daher danken sie nach ihrer Rückkehr dem Gott Merkur und den anderen Göttern. 

Latinum B Lektion 2 - Übersetzung A1 und A2 - "Ein Triumphzug"

A1 - S. 16 - 17

1.
Herophilus ist ein guter Arzt. Der Arzt betritt das große Haus. Die kleine Julia ist krank. Der gute Arzt kümmert sich um die kleine Julia.

Marcus ist ein guter Reder. Gaius lobt den guten Redner. Gaius ist ein guter Bauer. Marcus lobt den guten Bauern.   

2. 
Lucius und Marcus sind gute Freunde. Heute geht Lucius zu seinem Freund. Die Herrin und der Herr sehen die guten Freunde. Auch Valeria, Cornelia, Julia sind gute Freundinnen. Julia lädt heute ihre Freundinnen in das große Haus ein. Die Freundinnen kommen gerne. Julia sieht die guten Freundinnen und grüßt. Auch die Freundinnen grüßen. Dann laufen die Freundinnen zum Händler. Gaius und Publius sind gute Händler. Daher besuchen die Freundinnen die guten Kaufmänner oft. Sie grüßen Gaius und Publius.


A2 "Ein Triumphzug" - S. 18

Der römische Feldherr feiert einen großen Triumph. Heute betreten der Feldherr und die Legionen Rom. Viele Sklaven tragen die Beute im Triumphzug. Viele Römer laufen durch die Straßen, sehen den großen Feldherrn und grüßen die fröhlichen Sieger. Oft rufen sie: „Hurra! Triumph!“ Viele römische Senatoren sind da. Der Redner begrüßt den großen Sieger. Dann lobt der Feldherr die Legionen, das römische Volk und die römischen Senatoren. Die römischen Senatoren hören dem Feldherrn gern zu.